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SIX DAYS OF CALM

The Ocean’s Lullaby

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang, sagte schon der spanische Philosoph Miguel de Unamuno. Vor zwei Jahren löste sich die Würzburger Metalcore-Band WATCH THEM FADE auf. Nach den beiden Alben „Welcome To My Void“ (2015) und „Emptiness“ (2018) war Schluss. Noch im gleichen Jahr gründete Bassist Marc Fischer sein Soloprojekt SIX DAYS OF CALM und steuerte in deutlich ruhigere Fahrwasser. Das Tempo bremst er radikal herunter, bekannte Strukturen löst er auf. Musik wie unter der Meeresoberfläche. Ohne Gesang, wie in Zeitlupe. Nur ein paar Sprachsamples und Synthies, die wie Engelschöre klingen. Fließende Strukturen statt schwerer Riffs. Post-Rock statt Metalcore. Ozean statt Gebirgsbach. In hochemotionalen Songs, die „Loss“, „Breathe“ oder „Reflections“ heißen, verarbeitet Fischer offenbar eine privat sehr schwierige Zeit. Tieftraurige Vibes dominieren die Musik. Binnen acht Tagen hat er die sieben ausladenden Tracks in den Ghost City Studios nahe dem fränkischen Brombachsee eingespielt. Aufgenommen, produziert und gemischt von Produzent Nikita Kamprad (DER WEG EINER FREIHEIT). Großzügig verteilt auf ein Doppel-Vinylalbum in unterkühltem „opaque bluish grey“. Das spacige Artwork stammt von Olli Hummel (PHANTOM WINTER, MALM). Ein extrem stimmiges Konzept in Sound und Optik.